Was bedeutet das "E" in ESG eigentlich?

verfasst von

Emma Annies

Start der dreiteiligen Reihe "Was bedeutet eigentlich ESG?" Den Auftakt macht der Buchstabe "E" wie "Environmental".

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Was bedeutet das "E" in ESG eigentlich?

Was bedeutet eigentlich das "E" in ESG?

Was ist eigentlich ESG? Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit den Auswirkungen von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren auf ihr Unternehmen und die Umwelt (Environmental– Social - Governance). Diese Faktoren beeinflussen alles, von der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens bis hin zur langfristigen Strategie und manchmal sogar, wer im Vorstand des Unternehmens sitzt. ESG-Rahmenwerke fassen Nachhaltigkeitskriterien in messbare Einheiten zusammen, um zu helfen, die Umweltrisiken eines Unternehmens zu verstehen.

Heutzutage ist die Vermeidung von Umweltschäden ein wichtiges politisches Thema, da immer mehr Gesetzgeber auf Umweltschutz drängen. Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeit sorgfältig managen, können den Druck der Regulierungsbehörden auf die Unternehmen verringern und das Risiko nachteiliger staatlicher Maßnahmen reduzieren. Unternehmen, die sich aufUmweltprobleme vorbereiten und Risiken mindern, sind im Vorteil, wenn sich Regeln und Vorschriften ändern.

Das "E" in ESG kann besonders schwierig zu erfassen sein, da "Umwelt" nahezu jeden Aspekt der natürlichen Welt umfasst. Grundsätzlich ist es ein Maß für die Auswirkungen eines Unternehmens auf die natürliche oder physische Umwelt, z. B. in Bezug auf die Nutzung natürlicher Ressourcen, die Umweltrisiken oder die Abfallverursachung eines Unternehmens. Dabei sind Umweltthemen global und eng miteinander verbunden. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie ein Unternehmen natürliche Ressourcen nutzt, wie sein CO2-Fußabdruck aussieht und wie es mit Abfällen umgeht. Unternehmen, die die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt vernachlässigen, setzen sich behördlichen Sanktionen, strafrechtlicher Verfolgung und der Gefahr eines Imageverlusts aus, was sich negativ auf die Bilanz und damit den Unternehmenswert auswirken kann. Oftmals wirken diese Faktoren zusammen und verstärken ihre Auswirkungen.

Der Klimawandel ist vermutlich die größte Herausforderung für die Menschheit und daher eines der wichtigsten Elemente bei der Bewertung von ESG-Faktoren. Dies liegt an den gravierenden Auswirkungen, die der Klimawandel auf jeden Aspekt des Lebens haben wird, aber auch an den regulatorischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die zu seiner Bekämpfung erforderlich sind. Die Planung für diese Veränderungen und die Reaktion darauf werden dazu führen, dass Unternehmen entweder erfolgreich sein können oder mit den notwendigen politischen Änderungen durch die Regierungen der Welt zu kämpfen haben werden. Neben den verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die es in Bezug auf Umweltthemen innerhalb des Unternehmens zu verstehen gilt. So ist beispielsweise der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“), wo Abfälle vermieden und Ressourcen wiederverwendet werden sollen, für Unternehmen, die Waren produzieren von besondererBedeutung. Daher ist die Art und Weise, wie ein Unternehmen die natürlichen Ressourcen nutzt und wie es mit Abfällen umgeht, ein besonderer Schlüsselfaktor bei der Nachhaltigkeitstransformation.

Auch die 17 Sustainable Development Goals („SDGs“) derVereinten Nationen zielen auf eine nachhaltige Entwicklung besonders im BereichUmwelt bis 2030 ab. Folgende Ziele der SDGs fokussieren sich dabei auf eine nachhaltige Umwelt:

Das sind die acht SDGs, die auf das Environmental von ESG einzahlen.

Der Einsatz nachhaltiger Energie, die Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und die Verringerung des CO2-Fußabdrucks sind alle Bestandteile der Bewertung von Umweltfaktoreninnerhalb des ESG-Spektrums.

 

Ein Unternehmen, das in der Lage ist, Ressourcen effizient zu nutzen, mit regulatorischen Veränderungen umzugehen und Chancen zu nutzen, wird den Shareholder Value weniger gefährden als Unternehmen, die Sanktionen, Rufschädigung und Gewinneinbußen riskieren, weil sie kurzsichtig mit den Auswirkungen auf die Umwelt umgehen oder auf schädliche Weise mit ihrer Umwelt umgehen.

 

Wir bei cubemos haben das E in ESG in sechs verschiedene Handlungsfelder aufgeteilt:

  • Treibhausgasemissionen & Klima
  • Energie-Mix & Intensität
  • Umweltverschmutzung & Gefahrstoffe
  • Wasser- & Meeresressourcen
  • Biodiversität- & Ökosysteme
  • Kreislaufwirtschaft, Abfall & Materialien

Treibhausgasemissionen & Klima

Treibhausgasemissionen(THG) haben einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel und stellen ein zentrales Thema für das Nachhaltigkeitsmanagement eines Unternehmens dar. Dieses Handlungsfeld befasst sich mit Richtlinien zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel sowie mit den Zielen, die sich ihr Unternehmen zur Verringerung der THG-Emissionen gesetzt hat. Darüber hinaus werden Datenpunkte zu THG-Emissionen (Scope 1, 2 und 3) und der THG-Emissionsintensität erfasst.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Treibhausgasemissionen & Klima":

  • Minderung von Treibhausgasemissionen
  • Menge der Treibhausgasemissionen
  • Intensität der Treibhausgasemissionen

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Treibhausgasemissionen & Klima":

  • Gesamtenergieverbrauch aus erneuerbaren Quellen
  • Treibhausgasintensität pro Nettoumsatz

Energie-Mix & Intensität

Eine hohe Energieeffizienz und die Umstellung auf erneuerbare Energien sind entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels und die Verringerung des gesamten ökologischen Fußabdrucks eines Unternehmens. Das Ziel von diesem Handlungsfeld ist es, einen Überblick über den Energieverbrauch ihres Unternehmens zu erhalten. Dazu gehören Daten über den absoluten Energieverbrauch, eine Aufschlüsselung des gesamten Energiemixes und das Verhältnis der Energieintensität.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Energie-Mix & Intensität":

  • Energieverbrauch
  • Energiereduktion
  • Energieintensität

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Energie-Mix & Intensität":

  • Gesamtenergieverbrauch aus erneuerbaren Quellen
  • Energieintensität
  • Höhe der Verringerung des Energieverbrauchs

Umweltverschmutzung & Gefahrstoffe

Die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser sowie die Freisetzung von Gefahrstoffen stellen eine große Gefahr für die globale Gesundheit und die Umwelt dar. In diesem Abschnitt sollte ihr Unternehmen die Richtlinien zur Vermeidung von Umweltverschmutzung beschreiben und die entsprechenden Reduktionsziele und Maßnahmenpläne erläutern. Außerdem sollte eine Analyse der potenziellen finanziellen Auswirkungen von Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Umweltverschmutzung vorgelegt werden. Zu den quantitativen Daten gehören eine Liste aller Schadstoffe und die quantitative Gesamtmenge dieser Emissionen und Gefahrstoffen.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Umweltverschmutzung & Gefahrstoffe:

  • Luftverschmutzung
  • Verschmutzung der Erde
  • Gefährliche Stoffe

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Umweltverschmutzung & Gefahrstoffe":

  • Potenzielle finanzielle Auswirkungen der Umweltverschmutzung
  • Gesamtmenge der Verschmutzung durch Öl
  • Gesamtmenge der Verschmutzung mit anorganischen Schadstoffen

Wasser- & Meeresressourcen

Zugang zu Wasser ist entscheidend für die Lebensqualität auf unserem Planeten. Die Menge des von Unternehmen entnommenen und verbrauchten Wassers und seine Ableitungen können weitreichende Auswirkungen haben. Die Offenlegung von wasserbezogenen Strategien, Aktionsplänen und Reduktionszielen ist daher unerlässlich und sollte ein zentraler Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagements sein. Darüberhinaus sollte ihr Unternehmen entsprechende Kennzahlen wie die Gesamtwasserentnahme, -verbrauch und -ableitung, Wasserintensität und Daten über den meeresbezogene Ressourcenverbrauch offenlegen.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Wasser- & Meeresressourcen":

  • Auswirkungen auf die Meeresressourcen
  • Wasserverbrauch
  • Wasserintensität

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Wasser- & Meeresressourcen":

  • Gesamter Wasserverbrauch
  • Gesamtwasserverbrauch in Gebieten mit erheblichem Risiko
  • Gespeichertes Wasser insgesamt

Biodiversität & Ökosysteme

Der Schutz der biologischen Vielfalt ist für das Überleben der Ökosysteme, die Bereitstellung von sauberem Wasser und Luft sowie für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit und menschlicher Gesundheit unerlässlich. Diese Offenlegung hilft, die Strategien, Aktionspläne und Ziele Ihres Unternehmens zu verstehen, die es zur Überwachung von potenziellen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt einsetzt. Sie enthält Informationen über Druckfaktoren, eine Beschreibung der durchgeführten Folgenabschätzungen und Strategien zur Wiederherstellung und Behebung dieser Auswirkungen auf die biologische Vielfalt.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Biodiversität & Ökosysteme":

  • Wiederherstellung der biologischen Vielfalt
  • Biodiversitätsfreundliche Produktion
  • Druck auf die Biodiversität
  • Auswirkungen auf die biologische Vielfalt

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Biodiversität & Ökosysteme":

  • Potenzielle finanzielle Auswirkungen von Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und auf das Ökosystem
  • Anzahl der Standorte, die sich negativ auf die biologische Vielfalt empfindlicher Gebiete auswirken

Kreislaufwirtschaft, Abfall & Materialien

Die Verlagerung von einer linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft kann eine große Chance sein, wirtschaftliche Aktivitäten von der Ressourcengewinnung zu entkoppeln. Das Handlungsfeld "Kreislaufwirtschaft, Abfall & Materialien" untersucht, ob Ihr Unternehmen seine Ressourcen-, Materialien- und Produktströme identifiziert und relevante Strategien, Ziele und Maßnahmen vorweisen kann, um ein zirkuläres Geschäftsmodell zu etablieren und die Optimierung der Ressourcennutzung sicherzustellen. Bezüglich der Materialbeschaffung, sollte ein System zur Sorgfaltspflicht innerhalb ihrer Lieferkette vorhanden sein, um eine geringe Auswirkung auf die für Produkte und Dienstleistungen benötigten Ressourcen zu gewährleisten. Weitere Daten umfassen die Gesamtmenge an gefährlichen und ungefährlichen Abfällen, die in IhremUnternehmen anfallen.

Kerninhalte des Handlungsfelds "Kreislaufwirtschaft, Abfall & Materialien":

  • Materialbeschaffung und Optimierung der Ressourcennutzung
  • Materialabfall, Verpackung und Kreislaufwirtschaft
  • Abfallwirtschaft

Beispiele relevanter Kennzahlen für das Handlungsfeld "Kreislaufwirtschaft, Abfall & Materialien":

  • Gesamtmenge der verwendeten erneuerbaren Materialien
  • Einsatzstoffe
  • Materialien
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